Historie der Gemeinde Angermünde

  • Infolge der Reformation trat im Jahre 1543 der katholische Propst der Angermünder St. Marienkirche Dr. Martinus Klettenberg zur neuen Lehre Martin Luthers über.
  • Da er als erster evangelischer Propst bei St. Marien verblieb, folgte ihm ein Großteil der Gemeinde.
  • Dreihundert Jahre vergehen ohne bemerkenswerte Spuren katholischen Lebens.
  • Im Jahre 1845 finden sich die ersten katholischen Zuwanderer, Textilkaufleute aus Westfalen und aus dem Eichsfeld.
  • Auf Veranlassung des Berliner Missionsvikars Eduard Müller ( ab 1852 ), wurde im Jahre 1853 ein Wohnhaus in der Klosterstraße / Ecke Klostergasse – gegenüber der ehemaligen Franziskaner – Kloster – Kirche (” Peter und Paul “) gekauft.
  • 40 Jahre diente das Haus der Gemeinde als Kapelle und Zentrum religiösen Lebens.
  • Als dann polnische Landarbeiter zuzogen und in Angermünde eine größere Anzahl katholischer Soldaten hinzukamen, wurde das Missionshaus zu klein.
  • Kirchliche Anerkennung fand die Gemeinde am 23.Juli 1893 – die staatliche Bestätigung erfolgte am 1. Oktober 1894.
  • Am 28. Juni 1894 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Beteiligt war unter anderem der Angermünder Maurermeister August Harpe. Am 8. (oder 9.) November desselben Jahres fand durch den fürstbischoflichen Delegaten Probst Jahnel die Einweihung statt.
    Im Jahre 1907 wurde das Pfarrhaus gebaut bzw. bezogen.
  • 1913 bekommen Kirche und Pfarrhaus elektrisches Licht. Eine erstmalige Renovation der Kirche findet im Jahr 1920 statt: die großen Kirchenfenster werden verkleinert – weil durch das einfache Glas die Kirche sich im Sommer wie ein Treibhaus erwärmte.
  • Vier Fenster werden von Felix Baumhauer gestaltet :
    – Der Heilige Petrus
    – die Heilige Elisabeth von Thüringen mit Gemahl Ludwig
    – der Heilige Paulus und
    – der Heilige Antonius von Padua
  • Im September 1923 wird die Kuratie Angermünde zur Pfarrei erhoben.
  • Im Winter 1925 erhält die Kirche eine Frischluft – Heizung.
  • Da die Kirche auf dem Gelände des ehemaligen Wassergrabens, außerhalb der ehemaligen Stadtmauer gebaut ist, steht der Heizkeller häufig unter Wasser. (Bodenmessungen haben ergeben, dass man erst in einer Tiefe von 7,20 m auf festen Grund kommt ).
  • 1936 beschließt der Kirchenvorstand die Anlage einer Gasheizung.
  • In der Chronik wird vermerkt, dass 1940 der gemeinsame Gottesdienst von Deutschen und Polen verboten wird, genauso wie 1941 die Eheschließung von Deutschen mit Landarbeiterinnen und Landarbeitern. So gab es viele uneheliche Kinder.
  • Nach 1945 nahm die Zahl der Gemeindemitglieder zu , besonders durch Zuwanderung von Flüchtlingen aus dem Osten. 1947 zählte man 2425 Katholiken, vorher waren es ca. 1300.
  • Das Jahr 1953 wurde bestimmt durch die Neugestaltung der Pfarrkirche unter Pfarrer Alois Wagner.
  • Blickpunkt wurde nun ein großer, freistehender Hochaltar aus Sandstein.
  • Drei Fenster im Altarraum wurden zugemauert, die Fenstermaße verkleinert und in neuer Bleiverglasung mit Schrift und Symbolen der Sakramente ausgestattet. Das siebente der Sakramente wurde mit der Aufschrift am Altar benannt:  “coena vitae” ( Gastmahl des Lebens ).
  • Die Empore – bisher aus Holz – wurde mittels Eisenträgern vergrößert .
  • Aus der Berliner Pfarrei St. Antonius erhielt die Gemeinde einen Kreuzweg in Reliefbildern
  • Zur Vorbereitung auf die Hundert – Jahr – Feier der katholischen Kirche wurde im Sommer `92 mit der völligen Erneuerung des kleinen Glockenturms begonnen.
  • Mit einem Kran wurde die Holzkonstruktion des Turmes in den Garten gehoben. Danach wurde das Kirchendach abgedeckt und mit neuen Kunstschieferplatten versehen.
  • Dazu kamen die Erneuerung von Dachrinnen, Fallrohren und Blitzableiter.
  • Der erneuerte Glockenturm konnte samt Glocke und neuem elektrischen Läutewerk aufgesetzt werden. Im August und September wurde der Westgiebel mit seinem großen Scrafitto–Bild überarbeitet. 1994 stand die Innenerneuerung bevor.
  • Zunächst wurden die Außenwandheizkörper durch eine Fußbodenheizung ersetzt.
  • Da zwischen Apsis und Kirchenschiff ein beträchtlicher Riß entstanden war, wurde es notwendig , die Belastungen aus dem Umbau des Chorraumes (von 1953) rückgängig zu machen: Zwei Fenster wurden wieder geöffnet , der Fußboden abgesenkt und der schwere Sandsteinaltar um die Hälfte verkleinert. Weiterhin wurden neue Kirchenbänke eingebaut , sowie die Kirche mit einem neuen Anstrich versehen.
  • 1995 wurde dann zusätzlich noch eine Gas – Warmwasser – Heizung eingebaut.
  • Am Sonntag dem 13.11.1994 konnte die 100-Jahr–Feier der Kirche mit Weihbischof Wolfgang Weider und vielen Gästen begangen werden.
  • In den Jahren 2000 / 2001 wurde das Pfarrhaus umgebaut , es entstanden eine Dach – und eine Obergeschoss-Wohnung. Im Jahr 2001 konnten dann Pfarrer i.R. Joachim Klingebiel und Frl. Christel Mielke ihre Wohnungen beziehen.
  • Im September 2003 feierte die Gemeinde das 80 jährige Jubiläum ihrer Erhebung zur ordentlichen Pfarrei.
  • Aufgrund der Finanzprobleme des Erzbistums Berlin verfügte Kardinal Sterzinsky die vermögensrechtliche Auflösung der Pfarrei Angermünde zum 31.10.2003 sowie die Eingliederung in die Pfarrei Mariä Himmelfahrt Schwedt.